Neuigkeiten

05.02.2013

Unstatistik des Monats: Die Medien übertreiben bei der Lebensmittelverschwendung

Die Unstatistik des Monats Januar sind die regelmäßigen Schreckensmeldungen über weggeworfene Lebensmittel in Deutschland. Zuletzt hatten die beiden christlichen Kirchen beim ökumenischen Landkirchentag auf der Internationalen Grünen Woche in Berlin die Verschwendung von Lebensmitteln angeklagt. Jeder deutsche Verbraucher werfe im Durchschnitt jedes Jahr 83 Kilogramm Lebensmittel auf den Müll.

 
30.01.2013

Agrarforum: Biodiversität mit Landwirtschaft erhalten

Soest. Mit dem hochaktuellen und damit publikumsträchtigen Thema der biologischen Artenvielfalt lockte das 24. Soester Agrarforum erneut 700 Besucher in die Soester Stadthalle. Über Jahrhunderte hat Landwirtschaft eine artenreiche Kulturlandschaft hervorgebracht. Doch der beschleunigte Rückgang von Pflanzen- und Tierarten in den letzten Jahren ist unbestritten. Mit einem Rückgang der Biodiversität sind die Lebensgrundlagen zukünftiger Generationen unmittelbar bedroht Der Landwirtschaft kommt bei der Erhaltung der biologischen Vielfalt eine zentrale Rolle zu: Trägt sie durch ihre modernen Formen zur Gefährdung der Artenvielfalt bei - oder brauchen wir sie vielmehr, um Biodiversität im Raum zu erhalten? Diese Fragen wurden auf der Traditionstagung vom Fachbereich Agrarwirtschaft der Fachhochschule Südwestfalen und dem Ehemaligenverband Susatia kontrovers diskutiert.

 
25.01.2013

Neue Übersichtstudie: Klimawandel verringert genetische Vielfalt

Der Klimawandel hat Auswirkungen auf alle Lebewesen und Ökosysteme, unter anderem bedroht er die genetische Vielfalt innerhalb von Arten. Das ist das Ergebnis einer im Fachjournal Molecular Ecology veröffentlichten Übersichtsstudie. Forscher des Biodiversität und Klima Forschungszentrums, der Frankfurter Goethe-Universität und der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung haben darin die möglichen Folgen der genetischen Verarmung zusammengefasst. Außerdem zeigen sie in einer Methodenstudie in der Fachzeitschrift BMC Evolutionary Biology auf, wie die genetische Vielfalt künftig besser in Untersuchungen der Auswirkungen des Klimawandels einbezogen werden kann.

 
25.01.2013

Cell: Proteine verbinden sich wie ein Reißverschluss

Es ist faszinierend zu sehen, welch elegante Grundprinzipen die Natur beim Bau von molekularen Maschinen verwendet, erklärt Anne Ulrich, Direktorin am Institut für Biologische Grenzflächen des KIT. Ein ‚Ladungsreißverschluss‘ zwischen geladenen Seitenketten ist ein ganz unerwarteter Mechanismus, wie Membranproteine ihre Ladungen neutralisieren und auf diese Weise hydrophobe Zellmembranen durchspannen können.

 
16.01.2013

Neue Einblicke in die Zellteilung - Max-Planck-Forscher entwickeln Minimalsystem

Alle Lebewesen bestehen aus Zellen, die aus der Teilung anderer Zellen entstanden sind. Wie dieser Prozess im Detail funktioniert, ist noch nicht umfassend verstanden. Wissenschaftlern am MPI für Biochemie ist es jetzt gelungen, ein minimales biologisches System zu konstruieren, das wichtige Bestandteile des Zellteilungsapparates zusammenbringt. Mit Hilfe dieses Minimalsystems konnten die Forscher die biophysikalischen Mechanismen genauer unter die Lupe nehmen. Unser Modell könnte helfen, neue Therapien gegen Krankheiten zu entwickeln und zu testen, die auf Fehlern in der Zellteilung beruhen, hofft Sven Vogel, Forscher am Institut. Die Ergebnisse wurden im Journal eLife veröffentlicht.

 
05.12.2012

Innovationsförderung "Tierhaltung"

Die Verbesserung der Nutztierhaltung im Sinne der gesellschaftlichen Erwartungen ist ein wichtiges Anliegen der Bundesregierung. Die aktuelle Bekanntmachung vom 09. Oktober 2012 über die Förderung von Innovationen zur Verbesserung der Haltung von landwirtschaftlichen Nutztieren dient diesem Zweck. Eine breite Palette möglicher Forschungsfelder schließt die gesamte Wertschöpfungskette ein und reicht von Maßnahmen zur tiergerechten Verbesserung von Produktions- und Haltungssystemen sowie zur Vermeidung bzw. Verringerung negativer Umwelt- und Klimawirkungen über die Züchtungsforschung bis zur Forschung in den Bereichen Tierhaltung, Fütterung, Transport und Schlachtung. Auch Marktanalysen sowie Konzeptstudien für die Politikberatung sind vorgesehen. Nicht zuletzt gilt es, die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.

Mit einem Partneringday am 27.11.2012 wurde der betroffenen Wirtschaft die Möglichkeit geboten, sich aus erster Hand über die Modalitäten der Innovationsförderung zu informieren sowie Forschungswünsche zu formulieren und Partner zu finden. Ziel der Organisatoren ist es, eine bestmögliche Abdeckung des Forschungsbedarfs sowie eine hohe interdisziplinäre Vernetzung und praxisorientierte Effizienz der Forschung zu erreichen. Mehr als 60 Teilnehmer aus Deutschland trafen sich in Bonn und diskutierten über Probleme, die aus Sicht der Praxis dringend wissenschaftlich bearbeitet werden sollten. Projektskizzen müssen bereits bis Ende Januar eingereicht werden. Dr. Bianca Lind, Geschäftsführerin des Fördervereins Biotechnologieforschung (FBF), bot hierbei ihre Hilfe an.

 

Es handelte sich um eine Gemeinschaftsveranstaltung der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE), dem FBF, der ADR, dem ZDS und der Bauförderung Landwirtschaft.

 
05.11.2012

Der Beitrag der Väter: Wie männliche Fische das Immunsystem ihrer Nachkommen aktivieren können

Meeresfische werden in einen lebensbedrohlichen Cocktail aus Bakterien geboren, ohne dass ihr Immunsystem voll ausgebildet ist. Antikörper, die von der Mutter über die Eier weitergegeben werden, helfen den Jungtieren, die kritischen ersten Lebenswochen zu überstehen. Forscher des GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel haben nun gezeigt, dass bei bestimmten Arten nicht nur die Mütter, sondern auch die Väter das Immunsystem ihrer Nachkommen stärken können. Ihre Studie Male pregnancy and bi-parental immune priming erscheint in der aktuellen Ausgabe des renommierten Fachmagazins The American Naturalist.

 
15.10.2012

Fortschritt durch Forschung

FBF Mitgliederversammlung 2012 in Kassel.

Die Untersuchung von Bullenspermien kombiniert mit der Sequenzierung von Besamungsbullen – welche Möglichkeiten eine gute Erfassung von phänotypischen Merkmalen und deren Nutzung für die Auswertung von Sequenzdaten bietet, haben Frau Prof. Sabine Kölle, LMU München, sowie Herr Hubert Pausch und Herr Prof. Hans-Rudolf Fries, TU München, anlässlich der diesjährigen FBF-Mitgliederversammlung in Kassel vorgestellt. Frau Kölle, die schon mehrere Projekte mit dem FBF bearbeitet hat, stellte ihre Arbeiten zur Bindungsfähigkeit von Bullenspermien im Eileiter des Rindes vor. Dabei wies sie darauf hin, dass neben der Überlebensfähigkeit und Beweglichkeit der Spermien noch weitere Parameter erhoben werden müssten, um die Befruchtungsfähigkeit der Spermien besser voraussagen zu können. Wichtig dabei sei, dass hier neue Testsysteme mit einer Anwendbarkeit in den Besamungsstationen entwickelt werden.

Herr Pausch stellte daraufhin eine gemeinsame Arbeit der beiden Universitäten vor, in der Sequenzierungsdaten von Bullen dazu genutzt wurden, um den genetischen Defekt der bovine männlichen Subfertilität aufklären zu können. Durch die Analysen von Frau Kölle konnten Bullen identifiziert werden, die bei ihrer Spermauntersuchung nicht auffällig waren, aber nur wenige Nachkommen erzeugt haben. Auf Basis dieser Daten konnten dann, durch die Arbeitsgruppe von Herrn Fries, Marker für diesen Defekt identifiziert werden. Durch die Kombination der beiden Fachgebiete konnte entscheidend dazu beigetragen werden, dass alle Besamungsbullen der Rasse Fleckvieh auf diesen Defekt untersucht werden können. Abschließend resümierte der Vorsitzende des FBF, Herr Josef Hannen, dass die Zusammenarbeit zwischen den unterschiedlichen Disziplinen entscheidend zu der Weiterentwicklung der Rinderproduktion beitragen könne und der FBF eine wertvolle Plattform für diesen Austausch böte.

 
11.10.2012

Wissenschaftsministerium Niedersachsen fördert Tierschutz-Forschung

15 DoktorandInnen unterschiedlicher Fachrichtungen werden sich in den nächsten Jahren in ihren Promotionen mit Tierschutz im Spannungsfeld von Ökonomie und gesellschaftlichen Anforderungen beschäftigen. Sie erhalten dazu jeweils ein Georg-Christoph-Lichtenberg-Stipendium. Insgesamt stellt das Wissenschaftsministerium mehr als eine Million Euro für das Programm bereit.

 
09.10.2012

RNA-Moleküle packen aus - Forscher klären, wie Erbinformationen in Zellen gelesen werden

Die richtige Verpackung der DNA im Zellkern entscheidet darüber, ob die genetische Information sicher verstaut ist oder aktiv abgelesen werden kann. Regensburger und Münchner Wissenschaftler haben jetzt gezeigt, dass kleine RNA-Moleküle die verpackte DNA gezielt zugänglich machen und so das Ablesen bzw. Abschreiben der DNA ermöglichen.

Unsere Erbinformation ist auf einem etwa zwei Meter langen und zwei Milliardstel Meter (Nanometer) schmalen DNA-Molekül verschlüsselt. Dieser extrem dünne und empfindliche DNA-Faden ist an Proteine gebunden, die das Molekül geschützt und kompakt in dem 100.000-fach kleineren Zellkern unterbringen. Die verpackte DNA, die auch als Chromatin (DNA-Protein-Komplex) bezeichnet wird, ist dabei wie die Perlen einer Kette auf Millionen von aneinander gereihten, kleinen Proteinspulen aufgewickelt. Die Perlenkette liegt demnach nicht ausgestreckt vor, sondern ist mehrfach gewunden. Das auf diese Weise stark verdichtete Chromatin schützt die DNA, jedoch wird diese gleichzeitig unzugänglich für das Auslesen der enthaltenen Erbinformation. Entsprechend muss die Zelle Mechanismen besitzen, um die jeweils benötigte Information zu finden und die entsprechende DNA-Region gezielt auszupacken.