Neuigkeiten

12.06.2012

Evolutionsforschung: Endlich Ordnung in der Ursuppe

Unser Leben begann in der Ursuppe, in der einzelne Moleküle die Vorläufer unseres Erbgutes bildeten. Doch wie konnten diese ersten Erbinformationen ganz ohne Proteine weitergegeben werden? Vermutlich reichte ihnen ein Temperaturgradient.

In der Ursuppe fanden sich einzelne Basen zu kleinen RNA-Fragmenten zusammen, dem Ursprung unseres Erbgutes. Damit weitere Evolutionsschritte möglich wurden, mussten diese RNA-Fragmente in die richtige Reihenfolge gebracht werden, um genetische Informationen transportieren zu können. Wie das funktioniert, wenn die dafür eigentlich nötigen Proteine noch nicht vorhanden sind, war bisher völlig ungeklärt.

 
12.06.2012

Komplexe Beziehungen besser verstehen

Von Epidemien, die sich über den Globus ausbreiten, bis zum Beginn eines epileptischen Anfalls im Gehirn: Viele Ereignisse können als Folge von Netzwerkaktivität gesehen werden. Oft ist es von entscheidender Bedeutung, die Eigenschaften dieser Netzwerke zu verstehen. Allerdings sind sie häufig zu komplex, um sie vollständig zu beschreiben. Doch Wissenschaftler vom Bernstein Center der Universität Freiburg konnten nun zeigen, wie sich globale Gesetzmäßigkeiten komplexer Netzwerke in lokalen statistischen Eigenschaften niederschlagen, die viel leichter untersucht werden können. Bei ihrer Forschung profitierten die Freiburger von den Hochleistungsrechnern des Bernstein Centers, die normalerweise eingesetzt werden, um die Aktivität von Nervenzellen im Gehirn zu simulieren.

 
12.06.2012

Genetische Ursache für Artenvielfalt der Insekten

Weltweit machen Insekten mehr als 70 Prozent aller Tierarten aus, auf dem Lande sind sogar mehr als 80 Prozent aller Tiere Insekten - ein einmaliger Evolutionserfolg. Die Kerbtiere, wie Insekten auch heißen, haben fast jeden Lebensraum auf der Erde erobert. Privatdozentin Dr. Heike Hadrys und ihre Mitarbeiter aus dem Institut für Tierökologie und Zellbiologie der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo) haben untersucht, wieso sich so viele unterschiedliche Insektenarten entwickeln konnten. Sie haben herausgefunden, dass der Erfolg der Tiergruppe auf einem vergleichsweise einheitlichen, im Detail jedoch sehr anpassungsfähigen genetischen Bauplan basiert: Es gibt einen Zusammenhang gibt zwischen der Vielfalt der Insekten und den evolutionären Veränderungen der sogenannten Hox-Gene, die für die Ausbildung der Körperachse verantwortlich sind. In der Fachzeitschrift PLoS ONE berichten die Wissenschaftler über ihre Entdeckung.

 
14.05.2012

Mangalitza - die wiederentdeckte Delikatesse

Die ungarische Schweinerasse Mangalitza war bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts Lieferant für Fleisch und Speck in weiten Teilen Osteuropas und der ehemaligen Habsburger Monarchie. Schinken oder die bekannte ungarische Salami werden aus dem kleinen lockigen Mangalitza-Schwein gefertigt. Der hohe Fettanteil und besondere Fleischgeschmack sind herausragende Merkmale dieser Rasse. Mangalitza gelten als besonders standortangepasst und robust, darüber hinaus zeichnen sich durch eine ausgeprägte soziale Intelligenz aus.

 
08.05.2012

Qualitätsprüfung an der Besamungsstation

Die Besamungsstation Steinhaus nimmt im Rahmen des internationalen Gütesiegels Spermaqualität nach FBF Standard (Förderverein Biotechnologieforschung) an regelmäßigen Betriebskontrollen teil. Experten des Instituts für landwirtschaftliche Nutztiere in Schönow bei Berlin schauen dabei den Mitarbeitern an der Besamungsstation bei der Arbeit über die Schulter und nehmen Spermaproben. Diese Proben werden im Referenzlabor des IFN nach internationalen Standards überprüft. Um die Hygienesituation zu überprüfen, werden bakteriologische Proben genommen und auf mögliche Keimbelastungen untersucht.

 
08.05.2012

Ungeahntes Reservoir von Viren

Woher kommen für Menschen gefährliche Viren - und wie haben sie sich im Lauf ihrer Evolution entwickelt? Wissenschaftler um Prof. Dr. Christian Drosten, Leiter des Instituts für Virologie am Universitätsklinikum Bonn, sind bei der Beantwortung dieser Frage einen entscheidenden Schritt vorangekommen. Wir wussten bereits von vorherigen Arbeiten, dass Fledermäuse und Nager als Träger von Paramyxoviren eine Rolle spielen, sagt Prof. Drosten. Die vielfältigen Mitglieder dieser großen Virusfamilie verursachen beim Menschen etwa Masern, Mumps, Lungenentzündungen und Erkältungskrankheiten. Die hochgefährlichen Hendra- und Nipahviren führen zu Gehirnhautentzündungen, an denen jeder zweite infizierte Mensch stirbt. Auch in der Tiermedizin spielen Paramyxoviren eine wichtige Rolle, beispielsweise als Erreger der Hundestaupe oder der Rinderpest.

 
08.05.2012

Gentest für Labmagenverlagerung

TiHo-Wissenschaftler entwickeln neue Untersuchungsmethode für die Rinderrasse Deutsche Holsteins

Die Labmagenverlagerung ist eine weitverbreitete Erkrankung, die vorwiegend bei Milchkühen auftritt, die kurz zuvor gekalbt haben. Am häufigsten trifft es Kühe der Rasse Deutsche Holsteins. Eine hohe genetische Disposition sowie verschiedene Umweltfaktoren begünstigen die Positionsveränderung des Labmagens. Ausgelöst wird die Verlagerung des hintersten der vier Kuhmägen über eine verringerte Beweglichkeit (Motilität), in deren Folge sich der Magen aufbläht und schließlich seine Position im Körper der Kuh verändert. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Instituts für Tierzucht und Vererbungsforschung der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo) haben in Zusammenarbeit mit der Klinik für Rinder der TiHo und der Klinik für Wiederkäuer der Justus-Liebig-Universität Gießen in Deutschen Holsteins eine Veränderung im sogenannten Motilin-Gen identifiziert, die klar im Zusammenhang mit der Labmagenverlagerung steht. Ihre Ergebnisse haben die Wissenschaftler jetzt im internationalen Fachmagazin PLoS One veröffentlicht (dx.plos.org/10.1371/journal.pone.0035562).

 
08.05.2012

Jede Art zählt – das „German Barcode of Life“ Projekt (GBOL)

Professionelle Taxonomen und Molekularbiologen aus ganz Deutschland arbeiten gemeinsam an einer Referenzbibliothek des Lebens mit modernsten molekularen Methoden. GBOL sieht die umfassende Dokumentation von allen Lebewesen Deutschlands vor: mit genetischem Fingerabdruck, Gewebeprobe und Belegexemplar. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert GBOL mit rund fünf Millionen Euro. Die Gesamtkoordination des Projektes liegt beim Zoologischen Forschungsmuseum Alexander Koenig in Bonn. GBOL ermöglicht einen regelrechten Quantensprung für die Biodiversitätsforschung in Deutschland.

Das rasante Fortschreiten von Artensterben und Klimawandel begründen die weltweiten Forderungen nach Erhaltung der Biodiversität und machen die Etablierung einer schnellen, zuverlässigen und kosteneffizienten Artidentifikation zu einer globalen Notwendigkeit, um das weitere großflächige Aussterben von Arten verhindern zu können.

 
08.05.2012

BMELV Innovationskongress Agrar 2012

Mehr als 200 Vertreter aus Wissenschaft, Wirtschaft, Verwaltung und Landwirtschaft kamen am 23. und 24. April zum Innovationskongress Agrar 2012 in Berlin zusammen, um über die Verbesserung des Innovationsgeschehens zu beraten. Auf einem Marktplatz der Innovationen wurden ausgewählte Vorhaben aus dem Innovationsförderprogramm des BMELV vorgestellt. Der Innovationskongress des Bundeslandwirtschaftministeriums (BMELV) brachte alle Beteiligten an einen Tisch: Vertreter aus Wissenschaft, Wirtschaft, Verwaltung und Landwirtschaft diskutierten zwei Tage über Innovationsfelder und Strategien, Innovationen effektiv in die Praxis umsetzen. Alle Seiten waren sich einig, dass Kommunikation und Vernetzung das A und O der Innovationen sind. Die Aufgabe der Innovationspartnerschaft wird es sein, zusammen mit allen Akteuren der Wertschöpfungskette erfolgreiche innovative Projekte bei der konkreten Umsetzung in die Praxis zu begleiten und zu unterstützen. Wir wollen gute Ideen und Entwicklungen schneller auf das Feld und in den Stall bringen, betonte Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner. Sie erklärte, dass die BLE, die bereits Projektträgerin zur Umsetzung des BMELV-Innovationsförderprogramms ist, zukünftig auch als Vernetzungsstelle für Innovationspartnerschaften fungieren wird. BLE-Präsident Dr. Hanns-Christoph Eiden begrüßte die neue Aufgabe, denn Innovation funktioniert nur, wenn in der Diskussion um die Themenbereiche unterschiedliche Kreise zusammen kommen und sich vernetzen.

 
07.05.2012

Neue ADR-Geschäftsführung

Dr. Josef Goos nimmt zum 1. Juli 2012 seine Tätigkeit als neuer Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Rinderzüchter e. V. (ADR) auf und folgt in dieser Funktion Dr. Norbert Wirtz, der die ADR zum 30. April 2012 verlassen wird. Zeitgleich wird Dr. Bianca Lind als stellvertretende Geschäftsführerin das ADR-Team verstärken.