Neuigkeiten

12.07.2012

Durchfallerkrankungen in der ökologischen Ferkelerzeugung

Durchfallerkrankungen bei Saugferkeln sind für konventionell und ökologisch arbeitende Erzeuger ein großes Problem. In einem Forschungsprojekt des Bundesprogramms Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN) identifizierten Wissenschaftler der Universität Kassel erstmals die häufigsten Erregertypen diese Krankheiten in der ökologischen Ferkelerzeugung.

Erkrankte Ferkel wachsen langsamer und eine Behandlung verursacht zusätzliche Kosten. Auslöser für Durchfall können verschiedene bakterielle Erreger oder Viren sein. Dazu untersuchten die Forscher auf 18 Betrieben knapp 700 Kotproben von klinisch an Durchfall erkrankten Ferkeln.

 
12.07.2012

DNA-Barcoding erhöht Artenvielfalt - neue Wespenart in Deutschland

Forscher der Zoologischen Staatsammlung München entdeckten mit Hilfe genetischer Methoden eine für die Wissenschaft bisher unbekannte Insektenart. Das Tier stammt aus Deutschland. Fachleute bewerten diesen Fund als sehr bedeutsam, weil Deutschland zu einem der zoologisch am besten erforschten Länder der Welt zählt und hier kaum noch mit unbekannten Arten gerechnet wird. Die neue Art ist eine Trugameise und gehört zur Insektenordnung der Hautflügler. Sie lebt als Brutparasit bei anderen Wespenarten.

Dieses Ergebnis ist sensationell, bewertet Dr. Christian Schmid-Egger diesen Fund. In Deutschland bestehe eine mehr als 200jährige Tradition in der Naturforschung, und das Auffinden bisher unbeschriebener Tierarten vor der eigenen Haustüre passiere extrem selten, sagt der Forscher. Normalerweise werden neue Arten im tropischen Regenwald, im Polarmeer oder an anderen schwer zugänglichen Orten der Erde entdeckt.

 
09.07.2012

Kampf gegen Streptokokken-Infektionen

Streptokokken der Gruppe B oder auch Streptococcus agalactiae sind grampositive Bakterien, die verschiedene Infektionskrankheiten auslösen können. Bei Rindern verursacht Streptococcus agalactiae Mastitis (Entzündung der Milchdrüsen), was zu einer verminderten Milchleistung führt. Aber auch beim Menschen kann dieses Bakterium zu Infektionen führen (Pneumonie, Meningitis, Sepsis, …), insbesondere bei Neugeborenen. Forscher des französischen Instituts für Agrarforschung (INRA) und des Pasteur-Instituts haben kürzlich die bedeutende Rolle eines Moleküls, des sogenannten B-Antigens, auf der Oberfläche des Bakteriums nachgewiesen.

 
09.07.2012

Programmierbare RNA beschleunigt und vereinfacht DNA-Manipulation im Labor

Bakterien verteidigen sich gegen Angriffe durch fremde Organismen, indem sie bestimmte DNA-Sequenzen des Eindringlings erkennen und zerkleinern. Die gleiche Strategie verwenden nun WissenschafterInnen als Werkzeug in der Genforschung. Wie das neu entdeckte, adaptive bakterielle Immunsystem für Labortechniken genutzt werden kann, darüber publiziert ein internationales Forschungsteam mit Beteiligung der Max F. Perutz Laboratories (Universität Wien und Medizinische Universität Wien) im renommierten Fachjournal Science.

 
09.07.2012

Helmholtz Zentrum München entschlüsselt neuen Baustein für die Funktion des Zellgedächtnisses

Mit vielen kleinen Modifikationen von Aminosäuren sind Zellen in der Lage - ähnlich einer Computerfestplatte - Informationen im Chromatin der Zelle zu speichern, um sie später bei Bedarf wieder abzulesen oder auch zu löschen. Die RNA-Polymerase II ist an diesem wichtigen Vorgang unmittelbar beteiligt.

 
09.07.2012

Zartbitter schützt vor Herzinfarkt ...

Menschen mit erhöhtem Blutdruck und erhöhten Cholesterinwerten können durch den täglichen Verzehr von Zartbitterschokolade Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugen. Dies legen Berechnungen im Rahmen einer aktuellen Studie australischer Forscher nahe. Die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) rät angesichts dieser Ergebnisse Genussmenschen mit Bluthochdruck und hohen Blutfettwerten zu mehr Bewegung und zur gesünderen, dunklen Schokolade.

 
18.06.2012

Multiresistenten Keimen schneller auf die Spur kommen

Ein Allheilmittel gegen multiresistente Keime kennt auch er nicht, aber mit der von Kotsene Loumonvi entwickelten Methode kann zukünftig wesentlich schneller als bisher festgestellt werden, um welche Erregerart es sich handelt. Die betroffenen Patienten können somit frühzeitig richtig behandelt werden. Für seine Bachelorarbeit wurde der 28-jährige Absolvent des Studiengangs Bio- und Nanotechnologien der Fachhochschule Südwestfalen in Iserlohn jetzt mit dem Max- Buchner -Preis der DECHEMA ausgezeichnet.

 
12.06.2012

Die Gene essen mit

Der wissenschaftliche Workshop des IDE schlug einen spannenden Bogen zwischen heute schon gesicherten und neuen überraschenden Fakten. War man früher der Meinung, dass unsere Gene unser Leben in festen, unabänderlichen Bahnen leiten, zeichnet sich heute eine neue Sichtweise ab. Denn der noch junge Wissenschaftszweig der Epigenetik setzt derzeit neue Meilensteine in der Ernährungsforschung. Die Epigenetik beschreibt, wie die Aktivitätszustände unserer Gene durch Umweltfaktoren wie Qualität und Quantität des Nahrungsangebotes, Hormone oder Lebensstil beeinflusst werden. Vor allem in den ersten 1000 Tagen nach der Befruchtung einer menschlichen Eizelle – also in Schwangerschaft und den ersten Lebenswochen nach der Geburt – sind epigenetische Prägungen heute schon bekannt, mit Langzeiteffekten für die Gesundheit des Menschen. Demnach zeichnet sich vor dem Hintergrund aktueller Forschung ab, dass Hans nur schwer lernen wird, was Hänschens Mutter nicht lernte.

 
12.06.2012

Evolutionsforschung: Endlich Ordnung in der Ursuppe

Unser Leben begann in der Ursuppe, in der einzelne Moleküle die Vorläufer unseres Erbgutes bildeten. Doch wie konnten diese ersten Erbinformationen ganz ohne Proteine weitergegeben werden? Vermutlich reichte ihnen ein Temperaturgradient.

In der Ursuppe fanden sich einzelne Basen zu kleinen RNA-Fragmenten zusammen, dem Ursprung unseres Erbgutes. Damit weitere Evolutionsschritte möglich wurden, mussten diese RNA-Fragmente in die richtige Reihenfolge gebracht werden, um genetische Informationen transportieren zu können. Wie das funktioniert, wenn die dafür eigentlich nötigen Proteine noch nicht vorhanden sind, war bisher völlig ungeklärt.

 
12.06.2012

Komplexe Beziehungen besser verstehen

Von Epidemien, die sich über den Globus ausbreiten, bis zum Beginn eines epileptischen Anfalls im Gehirn: Viele Ereignisse können als Folge von Netzwerkaktivität gesehen werden. Oft ist es von entscheidender Bedeutung, die Eigenschaften dieser Netzwerke zu verstehen. Allerdings sind sie häufig zu komplex, um sie vollständig zu beschreiben. Doch Wissenschaftler vom Bernstein Center der Universität Freiburg konnten nun zeigen, wie sich globale Gesetzmäßigkeiten komplexer Netzwerke in lokalen statistischen Eigenschaften niederschlagen, die viel leichter untersucht werden können. Bei ihrer Forschung profitierten die Freiburger von den Hochleistungsrechnern des Bernstein Centers, die normalerweise eingesetzt werden, um die Aktivität von Nervenzellen im Gehirn zu simulieren.