Neuigkeiten

13.04.2012

Künftige Alternative zu Antibiotika

Forscher finden in Escherichia coli G3/10 ein Eiweiß, das andere Bakterien abtötet: Wissenschaftler des Instituts für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene an der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus der Technischen Universität Dresden haben bei Untersuchungen des probiotischen Arzneimittels Symbioflor 2 ein bisher unbekanntes Eiweiß entdeckt, das krankheitserregende Darmbakterien abtötet. Dazu mussten sie das Gesamtgenom aller in dem Präparat enthaltenen sechs Escherichia coli-Genotypen mit jeweils über 5.000 Genen aufwendig sequenzieren und charakterisieren. In E. coli Symbio G3/10 konnte dann das Mikrozin S getaufte kleine Eiweiß identifiziert werden.

Es ist das weltweit erst 15. identifizierte Mikrozin dieser Art und als potentieller Antibiotika-Ersatz hochinteressant. Ihre Erkenntnisse publizieren die Dresdner Wissenschaftler Anke Zschüttig und Prof. Florian Gunzer gemeinsam mit weiteren Co-Autoren aktuell im Fachjournal PLoS ONE. Unterstützt werden die Arbeiten durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und die Firma SymbioPharm GmbH Herborn.

 
13.04.2012

Kein Hinweis auf Schmallenberg-Virus beim Menschen

Um zu klären, ob das Schmallenberg-Virus nicht nur bestimmte Paarhufer, sondern auch Menschen infiziert, hat das Robert Koch-Institut entsprechende Labortests entwickelt und eine Studie bei Schäfern durchgeführt. Die Ergebnisse der RKI-Studie zeigen, dass das neue Virus bei Menschen mit viel Erregerkontakt nicht zu einer Infektion geführt hat, sagt Reinhard Burger, Präsident des Robert Koch-Instituts. Das Robert Koch-Institut ist das nationale Public-Health-Institut Deutschlands, mit Public Health wird die Gesundheit der Bevölkerung bezeichnet. Im Hinblick auf das Erkennen neuer gesundheitlicher Risiken nimmt das RKI eine zentrale Antennenfunktion im Sinne eines Frühwarnsystems wahr, unterstreicht Burger.

 
02.04.2012

Für erfolgreiche Forschung an Kalb und Kuh - Dummerstorfer Wissenschaftler erhält förderpreis

Die Fakultät für Agrarwissenschaften der Georg-August-Universität Göttingen hat auf Beschluss des Kuratoriums der Henneberg-Lehmann-Stiftung dem Dummerstorfer Wissenschaftler Privatdozent Dr. Harald Hammon für seine Forschung zur Stoffwechselregulation von Kalb und Milchkuh in Abhängigkeit von ernährungsphysiologischen Einflussfaktoren den Förderpreis der Henneberg-Lehmann-Stiftung verliehen. Die Preisverleihung fand am 20. März 2012 im Rahmen einer Akademischen Feier an der Agrarwissenschaftlichen Fakultät der Universität Göttingen statt.

 
02.04.2012

Ursprung aller Hausrinder liegt in einer kleinen Auerochsen-Herde im Nahen Osten

Einer neuen genetischen Studie zufolge stammen unsere Hausrinder von lediglich 80 wilden Auerochsen ab, die vor 10.500 Jahren im Nahen Osten domestiziert wurden. Zu diesem Ergebnis kommt ein internationales Team von Wissenschaftlern der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU), dem französischen Forschungszentrum CNRS, dem Pariser Museum für Naturgeschichte und dem University College in London. Die Gruppe untersuchte erstmals DNA aus Knochenresten von Rindern, die aus archäologischen Ausgrabungen im Iran stammen. Die Fundorte datieren in die Zeit kurz nach der Erfindung von Ackerbau und Viehhaltung und stammen aus der Region, in der Rinder erstmals domestiziert wurden.

 
02.04.2012

Für mehr Tiergerechtheit & Verbraucherschutz: Agrarforscher fordern konzentrierte Forschungsoffensive

Praktische Optionen und langfristige Visionen: Die Tierhaltung braucht beides, meinen Deutschlands Agrarwissenschaftler auf der Veranstaltung des Fachforums Nutztiere an der Universität Hohenheim / Strategiepapier soll Ende Mai verabschiedet werden.

Eine Tierhaltung, die das Tier stärker in den Mittelpunkt stellt und gesellschaftlich breit akzeptiert ist: Dieses Ziel steht fest. Doch der Weg dorthin darf nicht unterschätzt werden, so das Ergebnis des Fachforums Nutztiere auf seiner 2. Veranstaltung an der Universität Hohenheim. Statt einzelne Symptome zu behandeln brauchen wir Forschung, die echte Handlungsoptionen und auch Systemalternativen anbietet, fordert Prof. Dr. Hubert Wiggering, Sprecher der Deutschen Agrarforschungsallianz (DAFA). Dazu bedürfe es einer Art Bundesprogramm Tierhaltung, das die Forschung langfristig strategisch bündelt und darauf ausrichtet. Hierüber diskutierten an der Universität Hohenheim 130 Teilnehmer aus Wissenschaft, gesellschaftlichen Gruppierungen, Forschungsförderung, Politik und Wirtschaft.

 

 
26.03.2012

Pressegespräch: Sicher, nachhaltig, gesund? Lösungen für die Nahrungsmittelversorgung von morgen.

Sicher und gesund sollen Lebensmittel sein, sie sollen wenig kosten und trotzdem nachhaltig produziert werden. Ein schwieriger Spagat: Denn weltweit steigt der Bedarf an Agrarerzeugnissen – durch eine wachsende Bevölkerung, neue Essgewohnheiten und den Einsatz nachwachsender Energierohstoffe. Gleichzeitig werden Wasser und fruchtbare Böden knapper. Am Wissenschaftszentrum Weihenstephan der Technischen Universität München (TUM) arbeiten Agrar- und Ernährungswissenschaftler, Ökonomen und Verfahrenstechniker an Lösungen für die Nahrungsmittelversorgung von morgen.

 

 
07.03.2012

Spermien können Rechnen

Spermien haben nur ein Ziel: die Eizelle zu finden. Die Eizelle unterstützt die Spermien bei der Suche, indem sie Lockstoffe aussendet. Auf welchen Schwimmbahnen Spermien dem Lockruf der Eizelle folgen, hängt von der Tierart ab. Spermien – vor allem von Meeresbewohnern – schwimmen im chemischen Konzentrationsgefälle des Lockstoffes auf gewundenen Bahnen. Der Schwimmstil wird durch Kalzium-Ionen im Spermienschwanz gesteuert. Sie bestimmen das Schlagmuster des Schwanzes, mit dem sich das Spermium fortbewegt.

 

 

 
13.02.2012

Forschungsvorhaben zu Botulismus in Rinderbeständen gestartet

Ein Forschungsprojekt zum Themenkomplex Bedeutung von Clostridium botulinum bei chronischen Krankheitsgeschehen in Milchviehbetrieben wurde Anfang Februar gestartet. Es wird vom Bundeslandwirtschaftsministerium über die BLE mit 2,2 Millionen Euro gefördert.

 
13.02.2012

Antibiotikaresistente Bakterien im Stall - welches Risiko besteht für den Menschen?

Nicht nur in den Krankenhäusern, auch in Beständen von Nutztieren nehmen die Resistenzen von Bakterien gegen Antibiotika zu. Resistente Stämme sind dabei sowohl unter krankmachenden Keimen als auch unter nicht krankmachenden Bakterien, sogenannten Kommensalen, zu beobachten. Diese Entwicklung überrascht nicht. Denn immer, wenn Antibiotika eingesetzt werden, entsteht ein Selektionsdruck, und Bakterienstämme, die Abwehrmechanismen gegen die eingesetzten Antibiotika entwickelt haben, können sich ausbreiten. Das ist in den Tierställen nicht anders als in den Kliniken. Funde von resistenten Keimen sind keine neue Erkenntnis: Antibiotikaresistente Bakterien wurden sowohl in Nutztierbeständen (Geflügel, Schwein, Rind) als auch auf Lebensmittelproben (Schweinefleisch, Geflügelfleisch und Rohmilch) nachgewiesen. Sowohl in der Klinik als auch in der Tierhaltung muss der Einsatz von Antibiotika auf das therapeutisch notwendige Maß beschränkt werden, sagt der Präsident des Bundesinstituts für Risikobewertung, Professor Dr. Dr. Andreas Hensel. Im Bereich der Nutztierbestände müssen wir durch die Aufzucht robuster Tiere und verbesserte Haltungsbedingungen, zu denen eine gute Impfprophylaxe, eine verbesserte Hygiene und gutes Stallmanagement gehören, dafür sorgen, dass die Tiere insgesamt gesünder sind und möglichst keine Antibiotikabehandlungen benötigen. Eine Untersuchung aus Nordrhein-Westfalen zeigt, dass ein genereller Zusammenhang zwischen Behandlungsintensität und Betriebsgröße nicht erkennbar ist.

 

 
10.02.2012

Linke fordert Patentverbot auf Lebewesen

Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz/Antrag

Berlin: (hib/EIS) Die Fraktion Die Linke fordert in einem Antrag (17/8584), dass sich die Bundesregierung für ein weltweites Verbot der Patentierung von Menschen, Pflanzen, Tieren und anderen Lebewesen sowie deren Nachkommen, Produkte, Organe, Gene und Gensequenzen einsetzt. Das Verbot soll nach dem Willen der Linksfraktion sowohl für klassische Züchtungen als auch gentechnische Verfahren gelten. Darüber hinaus soll sich die Bundesregierung für entsprechende Änderungen internationaler Abkommen und in der EU-Patentgesetzgebung einsetzen.