15.10.2012rss_feed

Fortschritt durch Forschung

FBF Mitgliederversammlung 2012 in Kassel.

Die Untersuchung von Bullenspermien kombiniert mit der Sequenzierung von Besamungsbullen – welche Möglichkeiten eine gute Erfassung von phänotypischen Merkmalen und deren Nutzung für die Auswertung von Sequenzdaten bietet, haben Frau Prof. Sabine Kölle, LMU München, sowie Herr Hubert Pausch und Herr Prof. Hans-Rudolf Fries, TU München, anlässlich der diesjährigen FBF-Mitgliederversammlung in Kassel vorgestellt. Frau Kölle, die schon mehrere Projekte mit dem FBF bearbeitet hat, stellte ihre Arbeiten zur Bindungsfähigkeit von Bullenspermien im Eileiter des Rindes vor. Dabei wies sie darauf hin, dass neben der Überlebensfähigkeit und Beweglichkeit der Spermien noch weitere Parameter erhoben werden müssten, um die Befruchtungsfähigkeit der Spermien besser voraussagen zu können. Wichtig dabei sei, dass hier neue Testsysteme mit einer Anwendbarkeit in den Besamungsstationen entwickelt werden.

Herr Pausch stellte daraufhin eine gemeinsame Arbeit der beiden Universitäten vor, in der Sequenzierungsdaten von Bullen dazu genutzt wurden, um den genetischen Defekt der bovine männlichen Subfertilität aufklären zu können. Durch die Analysen von Frau Kölle konnten Bullen identifiziert werden, die bei ihrer Spermauntersuchung nicht auffällig waren, aber nur wenige Nachkommen erzeugt haben. Auf Basis dieser Daten konnten dann, durch die Arbeitsgruppe von Herrn Fries, Marker für diesen Defekt identifiziert werden. Durch die Kombination der beiden Fachgebiete konnte entscheidend dazu beigetragen werden, dass alle Besamungsbullen der Rasse Fleckvieh auf diesen Defekt untersucht werden können. Abschließend resümierte der Vorsitzende des FBF, Herr Josef Hannen, dass die Zusammenarbeit zwischen den unterschiedlichen Disziplinen entscheidend zu der Weiterentwicklung der Rinderproduktion beitragen könne und der FBF eine wertvolle Plattform für diesen Austausch böte.