11.02.2011rss_feed

3. FUGATO-Statusseminar

 


FUGATO-Statusseminar
Am 9. und 10 . Februar 2011 fand das 3. FUGATO-Statusseminar in Kassel statt. Vorgestellt wurden im Rahmen der Tagung die zehn, im Förderschwerpunkt FUGATOplus unterstützten, Verbundprojekte zur funktionellen Genomanalyse im tierischen Organismus. Des Weiteren hatten die Nachwuchswissenschaftler die Gelegenheit, Zwischenergebnisse aus ihren fünfjähringen Projekten vorzustellen. Die ca. 130 Teilnehmer des Statusseminars bekamen die neuesten Ergebnisse aus angwandter Forschung im Bereich der nachhaltigen Nutztierforschung in Vorträgen und Postern präsentiert.

Frau Dr. Herok, BMBF, Referat 617

Frau Dr. Herok, BMBF, Referat 617

Das 3. FUGATO-Statusseminar wurde von Frau Dr. Herok, Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), Referat 613 - Bioökonomie-, eröffnet. In ihren Grußworten wies Frau Dr. Herok auf die Umstrukturierung im BMBF und stellte in Ansätzen die neue Forschungsstrategie Bioökonomie der Bundesregierung vor. Des Weiteren verwies sie auf das Engagement des BMBF im europäischen Kontext. Interesseierte Wissenschaftler und Wirtschaftspartner können sich an der derzeitigen ERA-net-Ausschreibung EMIDA beteiligen. In diesem Förderschwerpunkt sollen gemeinsam mit anderen europäischen Partnern Projekte bearbeitet werden. Im Vordergrund stehen die Erforschung von Infektionskrankheiten beim Nutztier und in der Aquakultur, aber auch die Klärung von Fragestellungen zur Resistenzbildung gegenüber Krankheitserregern. Die Forschungsergebnisse sollen unter anderem zur Entwicklung von effektiven und kostengünstigen Methoden zur Überwachung von bereits bekannten, aber auch neu auftretenden Nutztierkrankheiten führen.

Dr. Jens Ingwersen, IVF

Dr. Jens Ingwersen, IVF

Herr Dr. Ingwersen, Industrieverbund FUGATO e. V. (IVF), begrüßte die Teilnehmer und blickte noch einmal auf die Fördermaßnahme FUGATO aus Sicht der Wirtschaft zurück. Es zeigte sich, dass einige Projekte, die unter Beteilgung von Wirtschaftspartnern durchgeführt worden sind, Hilfestellungen und Lösungsmöglichkeiten für die praktische Tierzucht entwickelt haben. Vor diesem Hintergrund besteht nach wie vor eine großes Interesse der Wirtschaft, sich an Forschungsprojekten zu beteiligen.

Dr. Henri Woelders

Dr. Henri Woelders

Den ersten Gastvortrag hielt Dr. Henri Woelders, Wageningen UR Livestock Research, Lelystad/NL, zum Thema Systembiologie in der Nutztierwissenschaft. Aus seiner Sicht sollte es das Ziel der Nutztierwissenschaften sein, komplexe Merkmale besser zu verstehen und die Lücke zwischen dem Wissen über den Phänotypen und den Informationen zum Genotyp zu schließen. Da die biologisch-technischen Möglichkeiten im Bereich der Forschung beim Tier im Gegensatz zu anderen Bereichen wie der Pflanze oder der Medizin recht beschränkt seien, können sog. Biomarker ein hilfreiches Instrument sein, um Vorgänge im Tier besser beschreiben zu können.

3. FUGATO-Statusseminar

3. FUGATO-Statusseminar

Im Folgenden wurde in einzelnen wissenschaftlichen Vorträgen die Verbundprojekte sowie die Nachwuchsprojekte der FUGATOplus-Fördermaßnahme vorgestellt und mit den anwesenden Wissenschaftlern und Wirtschaftsvertretern diskutiert. Die Themen der einzelnen Projekte reichen über die Tierarten Rind, Schwein, Huhn, Pferd, Schaf, Biene und Hummel. Ziel einer großen Anzahl von Projekten ist die Charakterisierung von bestimmten Krankheiten. Durch die Charakterisierung soll ein besseres Verständnis für Krankheitskomplexe und die Immunkompetenz der Tiere gewonnen werden. Dieses Verständnis soll genutzt werden, um gezielte Lösungsstrategien zu entwicklen oder robustere Tiere zu züchten.

Prof. Henner Simianer, GAU Göttingen

Prof. Henner Simianer, GAU Göttingen

Den zweiten Gastvortrag hielt Prof. Dr. Henner Simianer, Georg-August-Universität Göttingen, Department für Nutztierwissenschaften. Prof. Simianer berichtete über die genomische Selektion in der Pflanzen- und Tierzüchtung. Zu Beginn wies er darauf hin, dass Nutzpflanzen in der Biologie und Genetik um ein vielfaches variabler seien als Nutztiere. Dies beeinflusse die Forschung und praktische Anwendung maßgeblich. Allerdings gäbe es auch Gemeinsamkeiten, wie das durch das BMBF geförderte Kompetenznetz "Synbreed" zeige. In diesem Projekt werden Fragestellungen zum gentischen Hintergund beim Mais, beim Rind und beim Huhn gemeinsam bearbeitet.